Ob Gnome wirklich die Welt retten, Frösche geeignete Lebenspartner sind oder welche Diskussionen nachts auf einem Friedhof entbrennen, das abrupte Ende eines Giftmischers oder was ein treues Pferd in den Weiten des Ilano Estacado erlebt - davon und noch mehr erzählt diese ungewöhnliche Sammlung, mal ernst, mal heiter.

Zwölf fantasievolle Geschichten für ein kurzweiliges Lesevergnügen!

 

112 Seiten; PB 9,80 €; E-Book 5,49 €

 

ISBN: 978-3-7583-7318-3

 

Eine tolle Rezension gibt es von Frieda Lyd. Entweder zu finden auf ihrem Instagram-Account @stillektorat oder bei Amazon.

Wer selber einmal ins Buch reinschnuppern möchte, findet eine Leseprobe der ersten 24 Seiten hier: 

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Im Folgenden möchte ich gerne, wie man so schön sagt, ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Ich möchte Ihnen erzählen, wie die Texte aus meinem Band entstanden sind, sozusagen die Geschichte zur Geschichte. Denn da gibt es tatsächlich einiges zu berichten und auch anzuschauen. Viel Spaß dabei! 

Gnome retten die Welt

 

Diese Geschichte geht auf die BonnTastik zurück, unserem liebsten und schönsten Baby, dem wir in der Ortsgruppe Bonn des BVjA auf die Welt geholfen haben. Bei diesem Projekt arbeiten wir seit 2018 eng mit dem Bonner Künstler Martin Welzel zusammen. Jedes Jahr stellt er uns eine Ausfall seiner fantastischen Bilder digital zur Verfügung und wir lassen uns davon zu Texten und Gedichten inspirieren. Das Ergebnis dieser Verschmelzung der Künste wird jährlich in einer Anthologie festgehalten und bei einer Lesung mit digitaler Leinwand präsentiert. Ein besonderes Erlebnis!

Das Bild zu meiner Geschichte heißt "Sneewittchens Mutter". Gepackt hat mich hier der Gesichtsausdruck der Figur - dieses geheimnisvolle, doppelbödige Lächeln. Da merkt man doch gleich, dass dieses keine gewöhnlich Prinzessin ist. 

Foto Tatjana Flade
Foto Tatjana Flade

Die Gelegenheit des Niklas Helbling

 

Diese Geschichte habe ich für einen Mittelalter-Geschichtenwettbewerb geschrieben. Sie hat sogar den ersten Preis gewonnen und ich durfte mir ein Buch aus dem Sortiment des Verlags aussuchen. Die besten Einsendungen der Ausschreibung sind dann in einer Anthologie erschienen. Meine erste Verlagsveröffentlichung! Das war schon megacool. Damals in 2011.

Vom Ufer der gezählten Möglichkeiten

 

Auch ein Text für eine BonnTastik. Das Bild mit dem gleichen Titel hat mir so gut gefallen, dass ich es, nachdem ich es auf der Lesung in live und in Farbe gesehen hatte, gekauft habe. Nun habe ich also ein echtes Kunstwerk an meiner Wand hängen! Leider lassen sich in der kleinen digitalen Version unten alle unglaublichen Details, die Schatten und Schemen nur schwer erkennen. Im Original gibt es unendlich viel zu entdecken. Beim Schreiben hat mich die Herausforderung gereizt, wie man aus solch einem fantastischen Bild eine Geschichte basteln kann, die letztendlich doch in der realen Welt spielt. 

Stromtrasse

 

Dieser Kurzkrimi stammt auch aus einer Anthologie. Es wurden kriminelle Erzählungen rund um die Energiewirtschaft gesucht. Damit ich dabei als nicht Krimi-Expertin keinen Bockmist verzapfe, habe ich mich im Vorfeld mit einer Polizistin unterhalten. Und wer hätte das gedacht? Die meisten Krimis im Fernsehen sind nur bedingt realitätsnah.

In einer durchzechten Nacht

 

Entstanden ist diese Geschichte bei einem Stammtischtreffen unserer Bonner Ortsgruppe. Als kleine Schreibübung sollte innerhalb zehn Minuten ein kurzer Text entstehen, der folgende Wörter beinhalten musste: Kopfschmerzen, Blut, Rutsche. Später habe ich mit der Geschichte am BoD  #bookdatecontest auf Instagram teilgenommen. Das Thema lautete: "Ich hab noch nie ..." Das Schwierige dabei war, dass der Beitrag nicht mehr als tausend Zeichen haben durfte. Wer schon einmal etwas geschrieben hat, der weiß, das ist gar nichts! Der Text sollte dann bei Instagram mit einem passenden Foto gepostet werden. Mein allererster Instagram Post! Durchaus eine Herausforderung für eine nicht Digital Native. Da war ich am Ende schon sehr, sehr dankbar und stolz, dass ich alles nach reichlich Frickeln hinbekommen habe. 

 

 

Rattlesnake Jenkins

 

Auch eine Ausschreibung. Diesmal für eine Western-Anthologie. Als Pferdemädchen war ich davon natürlich sofort begeistert und es war klar, hier muss ein Pferd eine ganz besondere Rolle spielen. Da ich früher Freunde in Texas hatte und viele Male diesen Staat besucht habe (kann ich nur sehr empfehlen, Texas ist riesig und hat unheimlich vielfältige Landschaften und Städte zu bieten), kam für mich nur der "Lone Star State" als Ort des Geschehens in Frage. Durch den Palo Duro Canyon, immerhin der zweitgrößte nach dem Grand Canyon, bin ich wie meine junge Heldin geritten. Mit der Ausschreibung hat es dann aber leider nicht geklappt. Ich bin mit meiner Erzählung zu spät fertig geworden und habe die Eingabefrist verpasst. That's life, würde der Texaner vielleicht dazu sagen.

 

 

Roter Staub

 

Ein weiterer BonnTastik Text. Das Bild, auf dem er basiert, heißt "apokalyptic" und passender könnte der Titel nicht sein. Eine blutrote, ausgezehrte Landschaft, bizarre, düstere Gestalten wie die drei Musiker oder die Knochenwesen ließen meiner Fantasie keine Ruhe, bis sich die Erzählung von einer rastlosen Seele in meinem Kopf formte. Das Bild hat eine ungemein intensive und rätselhafte Ausstrahlung und ist immer noch eines meiner Favoriten. Ein Abstecher auf Martin Welzels Webseite lohnt sich übrigens immer. 

 

 

Etwas abseits Kropyvnytskyi

 

Dieses ist eine sehr persönliche Geschichte. Entstanden ist sie für die Ukraine-Anthologie des BVjA. Ein Charity-Projekt, das der Bundesverband direkt in 2022 als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg auf die Beine gestellt hat. Es wurden Texte und Gedichte gesucht, die sich mit Krieg, aber auch mit der Hoffnung auf Frieden beschäftigen. Es hat mich sehr stolz gemacht, dass meine Erzählung es bei rund 150 Einsendungen ins Buch geschafft hat.

Meine Eltern mussten beide ohne ihren Vater großwerden. Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Anfrage (geht über die Webseite erstaunlich einfach, wenn man ein paar Grunddaten kennt) bezüglich meiner Großväter gestellt habe. Es hat mich absolut geflasht, dass beide nach so langer Zeit noch ein Grab in Russland bzw. der Ukraine haben. So war einer meiner ersten Gedanken nach Ausbruch des Ukraine-Krieges, dass in einem Land, welches vor rund achtzig Jahren schon einmal dermaßen zerstört worden ist, in dem noch immer derart viele Kriegstote in der Erde liegen, wieder Bomben fallen. Was würde mein Opa dazu sagen?

Den Friedhof bei Kropyvnytskyi, wo einer meiner Großväter liegt, gibt es so wirklich. Auch wenn die Figuren in der Geschichte frei erfunden sind. Immer noch findet der Volksbund Tote, bettet sie in eine würdevolle letzte Ruhestätte um, pflegt und hält die Friedhöfe instand. Nicht nur im Osten und für den Zweiten Weltkrieg. Ein großes Werk nicht allein für die Angehörigen. Jeder, der einmal über solch eine Anlage gelaufen ist, vergisst nicht: endlose Reihen von Kreuzen oder Stelen dicht aneinander gereiht; Namen, Schicksale und Daten, die verraten, dass die meisten, die dort in der Erde verrotten, noch fünfzig, sechzig Jahre Leben vor sich gehabt hätten. Es ist etwas anderes, als sich nur den theoretischen, abstrakten Wahnsinn des Krieges vorzustellen.  

  

 

 

Die Straße

 

Eine Geschichte, die in etwa zur gleichen Zeit wie "Etwas abseits Kropyvnytskyi" entstanden ist. Ursprung wieder ein Bild Martin Welzels mit dem Titel "Hausmeister". Darauf zu sehen, ein zerfledderter Mann mit Schnauzbart, der eine Straße kehrt. Aus der Ferne nähern sich schwere Lastwagen. Für mich ist der Text mein kleiner persönlicher Abgesang, wenn auch nicht Aufgabe, des Pazifismus. Das Spiel funktioniert leider nur, wenn alle Parteien mitspielen und sich an die Regeln halten.

 

 

König Frosch, der Zweite

Die Geschichte und das zugrunde liegende Bild tragen denselben Titel. Präsentiert wird ein höchst würdevoll blickender Frosch, der mit Halskrause und goldener Kugel im Schoß auf seinem Throne sitzt. Bei Lesungen begleitet mich immer mein eigener Frosch, der natürlich auch höchst distinguiert gucken kann und sein eigenes goldenes Bällchen besitzt. 

 

 

Eine Mäuse-Weihnachtsgeschichte

 

Eine meiner allerersten Kurzgeschichten, die ich mal für eine Weihnachtsfeier im Reitstall geschrieben habe. Mäuse gab es dort in Hülle und Fülle und auch alles andere Getier, das ich in der Erzählung beschreibe. So ein Pferdestall ist schon eine halbe Arche Noah.

 

 

Alles auf Anfang

 

Diese Geschichte habe ich für eine Lesung verfasst, die direkt zu Jahresanfang war. Ich lese sie immer noch gerne vor, wenn direkt im Januar etwas ansteht. Und an dieser Stelle muss ich beichten: Die Lesung, für die ich den Text geschrieben habe, fand in Düsseldorf statt! Und dies ist nicht das einzige Mal, dass ich in der verbotenen Stadt gelesen habe. Aber ich bin danach immer schnell in den Dom gerannt, um eine Kerze zur Vergebung anzuzünden.