Also wenn Sie an dieser Stelle eine aufregende Biografie oder spannende Erlebnisse erwarten, muss ich Sie leider enttäuschen und bitten auf eine andere Seite zu klicken (vielleicht die von James Bond?). Ich jedenfalls führe seit meiner Geburt ein recht normales Leben und plane dieses auch in Zukunft weiter zu tun. Das hängt vielleicht mit dem Schreiben zusammen, das entgegen seines unverdienten Ruhms doch meistens daraus besteht, stundenlang vor einem Bildschirm zu sitzen. Dieses mag für die Autorin selbst spannend und emotionsgeladen sein, für den Betrachtenden ist es doch eher ernüchternd. Daher werde ich Sie nicht damit langweilen, wie es aussieht, wenn ich stundenlang an meinem Laptop sitze oder mit konzentrierter Miene durch die stillen Wälder streife und hoffe, dass die Inspiration mich packt. Ich werde Sie auch nicht mit tausend Daten quälen, wann und wo genau ich in welchen Kindergarten gegangen bin (hat eher nicht so gut funktioniert, zu meiner Kindheit schlossen die Kindergärten noch sehr früh, so gegen zwölf, was selten mit meiner Aufstehzeit in Einklang zu bringen war, eine liebenswerte Eigenart, die ich mir bis heute bewahrt habe), aber ich kann versuchen, mich Ihnen ein wenig vorzustellen.  

 

 

Fangen wir doch am Anfang an. Geboren wurde ich 1973 in Siegburg und bin seitdem dem Rheinland treu geblieben. Sicher ist es auch woanders schön und ein Urlaub (Hallo Ostsee!) ist nie zu verachten, trotzdem erscheint mir ein Wegzug in eine andere Region für eine bekennende Rheinländerin wenig sinnvoll.  

Nach dem Kindergarten kam die Schule, was auch nicht wirklich rund lief (schon wieder diese frühe Uhrzeit!). Das zumindest hat beim Studieren besser geklappt. In der Philosophischen Fakultät wird meist nicht zu früh gestartet. Auch wenn meine Fächerwahl (Religionsgeschichte, Archäologie und Geschichte) nicht unbedingt karriereorientiert war, hat mir mein Studium in Bonn viel Freude bereitet und ich durfte vieles lernen. Geschichte ist immer noch eine große Leidenschaft von mir. Vor ein paar Jahren habe ich noch einen Abschluss als Bürokauffrau hingelegt, um auch mal etwas Handfestes zu haben. Zur Zeit arbeite ich in einer Physiotherapie-Praxis in Bonn, wo ich mich um alles Wichtige kümmere. Das heißt, ich sorge für die Abrechnung und sehe zu, dass unsere Patienten Termine bekommen. Da mich das anscheinend nicht ausfüllt, habe ich noch einen Mini-Job in einem Seniorenheim in Troisdorf. 

Mit der Krimiautorin MC Schulz und dem Frosch bei einer Lesung
Mit der Krimiautorin MC Schulz und dem Frosch bei einer Lesung

Obwohl ich mir schon immer Geschichten ausgedacht habe und mit dem Abtauchen ins Kopfkino so manche trübe Schulstunde versüßt habe, bin ich erst im Erwachsenenalter auf die Idee gekommen, mal etwas aufzuschreiben. Und natürlich musste es, statt einer schnöden Kurzgeschichte, gleich ein ganzer Roman sein. Dieses Buch ist dann (wir sind jetzt schon ein paar Jahre später) sogar tatsächlich fertig geworden und "Von Schatten und Sehnsucht" ist 2009 im Self-Publishing erschienen. Mit sehr bescheidenem Erfolg. Nach dem Schreiben und Gestalten des Buches war ich so fertig, dass ich für Gedanken wie Werbung und Marketing überhaupt keinen Sinn mehr hatte. Mittlerweile habe ich das Buch aus dem Handel genommen. Ich mag die Story und die Figuren immer noch sehr, aber ich könnte die Geschichte jetzt so viel besser erzählen. Wenn sich die Zeit ergibt, möchte ich den Text gerne komplett überarbeiten und neu herausbringen.  

Neben den längeren Arbeiten (ein Manuskript hat mich sogar in die Tiefen der Pariser Katakomben geführt) sind etliche Kurzgeschichten entstanden, von denen einige in Anthologien veröffentlicht wurden. Ein eigener Kurzgeschichten-Band "Im Dutzend Bunter" ist in diesem Jahr erschienen. Aber mein großes Projekt der letzten Jahre ist ein Familienroman, der Mitte der 50er Jahre in "meinem" Dorf, also in Niederpleis, spielt. Für dieses Buch war ich oft im sehr empfehlenswerten Stadtarchiv von Sankt Augustin zu finden und habe mich mit großer Freude sowohl in die Historie vor Ort als auch in die allgemeine Zeitgeschichte gestürzt. Es ist schon lustig, wenn man eine alte Regionalzeitung aus den 50ern liest und sich schon vor siebzig Jahren beschwert wurde, dass es im Rheinland nie weiße Weihnachten gibt.

Mit Tatjana Flade auf der Mainzer Minipressen Messe
Mit Tatjana Flade auf der Mainzer Minipressen Messe

Seit 2010 bin ich Mitglied im BVjA, dem Bundesverband junger Autoren und Autorinnen e.V. Falls Sie sich an dieser Stelle sehr uncharmanterweise fragen sollten, wie ich mich in den Verband junger Autorinnen geschmuggelt habe, der BVjA ist für alle Altersgruppen offen und auch wir Autorinnen dürfen altern, ohne aus dem Verein geworfen zu werden. In Bonn haben wir eine sehr aktive Ortsgruppe, die sich regelmäßig trifft und auch gemeinsame Projekte/Lesungen wie zum Beispiel unsere BonnTastik plant. Bisweilen lungere ich auch sehr gerne am Stand des BVjA auf verschiedenen Buchmessen herum.

Maya
Maya

Wenn bei all dem noch ein bisschen Freizeit bleibt, so waren für mich Pferde viele Jahre mein absolutes Top Hobby. 25 Jahre lang durfte ich so ein besonderes Geschöpf mein Eigen nennen, bis ich mich von meinem Stütchen, immerhin schon im stolzen Alter von 32! Jahren, verabschieden musste.  Im Moment finde ich leider nur noch selten in einen Reitstall, aber Pferde bleiben meine Herzenstiere und auf die Frage, ob Hund oder Katze, käme bei mir als Antwort immer Pferd.

Neben den Pferden ist meine zweite große Leidenschaft die Musik, insbesondere das Singen. Nach Schul-, Uni-, Kirchenchor habe ich meine musikalische Heimat zur Zeit im Konzertchor Rhein-Sieg gefunden. Dort gibt es nicht nur tolle klassische Musik, sondern auch extrem nette Leute. Ich freue mich auf jede Probe. Also zumindest, wenn der innere Schweinehund besiegt ist und ich mich aufgerafft habe.  

 

 

 

Und vielleicht darf ich Sie entweder bei einem Chorkonzert oder einer Lesung einmal direkt begrüßen.